Silberschuppen


Startauben - Silberschuppen

In der Versammlung im März 2020 stellte uns Michael Kley die Startauben im Farbenschlag der Silberschuppen in schwarz näher vor. Michael züchtet diese Spielart der Startauben schon seit mehreren Jahren sehr erfolgreich und gewann neben mehreren Deutschen Meistertiteln auch den silbernen Siegerring mit ihnen.

Zu Beginn seines Vortrages stellte er uns zunächst die verschiedenen Spielarten der Startauben anhand des schwarzen Farbenschlages vor. Er konnte berichten, dass die Startauben mit zu den ältesten Taubenrassen zählen und bereits im 16. Jahrhundert ihre erste Erwähnung hatten. Die schwarzen Farbenschläge entstanden vornehmlich im Schwarzwald, während einige Blauvarianten in Thüringen erzüchtet wurden. Die schwarzen Silberschuppen haben ihren Ursprung im Raum Baden und Würtemberg.

Bei der Entstehung der Silberschuppen sollen geschuppte Tauben aus Holland eine Rolle gespielt haben, daher wurden sie in der Anfangszeit auch als „Niederländer“ bezeichnet, auch der Name „Schwabentaube“ wurde ihnen anfangs gegeben. Den Anfangstieren war eine Nähe zu Dänischen Stieglitzen anzusehen. Es gibt unterschiedliche Angaben. Eine Fraktion weiß zu berichten, dass die Dänischen Stieglitze aus den Anfängen der Silberschuppen hervorgegangen sind, die andere Seite ist der Meinung, dass die Silberschuppen aus Dänischen Stieglitzen erzüchtet wurden. Welche Version Tatsache ist, kann heutzutage nicht mehr mit Sicherheit nachvollzogen werden.


Michael stellte uns anschließend anhand von zahlreichen Bildern die Musterbeschreibung der Silberschuppen vor. Diese sollen eine Feldtaubengestalt mit möglichst ausgerundeter Brust vorweisen. Der Rücken wird laut Standard lang und leicht abfallend gewünscht. Startauben sollen einen länglichrunden Kopf mit gut abgerundeten Nackenübergang aufweisen. Michael betonte jedoch, dass an den Kopf nicht zu große Ansprüche gestellt werden sollten. 
Den besonderen Reiz der Silberschuppen machen Farbe und Zeichnung aus. Michael stellte uns anhand von sehr aussagekräftigen Bildern Vorzüge, Wünsche und Mängel der Zeichnung vor. Grundsätzlich wird eine intensiv schwarze Grundfarbe mit möglichst durchgehendem Grünlack gefordert. Michael gab jedoch zu Bedenken, dass ein intensiver Grünlack im Bauch unweigerlich ein unreines Silber zur Folge hat. Es ist daher ein Mittelweg zu finden. Das Silber des Flügelschildes sollte möglichst gleichmäßig silberweiß sein. Jede Feder des Flügelschildes verfügt an der Federspitze über möglichst kleine Pfeilspitzzeichnung. Eine möglichst gleichmäßige Anordnung der Pfeilspitzen bis in die Schulter wird angestrebt, geschlechtsgebundene Unterschiede sind erkennbar. Werden die Pfeilspitzen zu groß, wird meist das Silber auch dunkler, ein brauner Anflug ist verpönt. Michael wusste zu berichten, dass auch das Licht der Ausstellungshalle bei der Bewertung mit berücksichtigt werden muss. Den unter einer gelblichen Beleuchtung wird das Silber als habe es einen dunklen Anflug.
Der rassetypische Halsring sollte ein ca. 15mm breites weißes Band darstellen, welches am Hals herumgeht und am Hinterhals mit der Herzzeichnung zusammengeht. Sowohl in der Breite als auch in der Farbintensität gibt es Unterschiede, welche jedoch toleriert werden. So kann die Farbe des Halsringes reinweiß, aber auch meliert sein. Die Silberschuppen verfügen zudem über Finkenzeichnung. Dies bedeutet, dass am Ende jeder Handschwinge ein möglichst perlförmiger kleiner Punkt vorhanden sein muss. Eine gleichmäßige Finkenzeichnung ist das hohe Zuchtziel, neigen die Finken doch nicht selten „auszulaufen“, werden also länglich, teilweise werden sie zu groß oder zu klein, nicht selten fehlen auch einzelne Finken. Werden die „Perlen“ zu groß kann auch eine sogenannte Doppelfinkung auftreten, also zwei Farbfelder am Ende einer Schwinge erscheinen. 

Die Augenfarbe der Startauben wird feurig rot gewünscht. Michael gab jedoch bekannt, dass bei den Silberschuppen hier Zugeständnisse gemacht werden müssen, in den letzten Jahren jedoch Fortschritte gemacht werden konnten. Der Augenrand wird einreihig und unauffällig gefordert. 
Die Läufe der Silberschuppen sollen mglst. Rot sein, gerade bei Jungtieren können diese jedoch dunkel angelaufen sein. 
Michael konnte uns berichten, dass die Silberschuppen sehr zuverlässig in der Jungtieraufzucht sind, er betonte jedoch, dass auf Grund der Feinheiten in der Zeichnung auch eine große Auswahl erforderlich ist um den gewünschten Ausstellungserfolg zu erzielen.
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