Zuchtfreund Klaus Reich stellte in der Montasversammlung Januar 2016 die Schmalkalder Mohrenköpfe vor. Zunächst ging er auf die Herkunft der Rasse ein, welche ihre Wiege in Thüringen und im südlichen Sachsen haben soll. Früher zur Gruppe der Farbentauben gehörend, werden die Schmalkalder seit ca. 30 Jahren den Strukturtauben zugerechnet. Einen großen Einbruch erlitt die Rasse durch die zwei unseglichen Weltkriege im vorigen Jahrhundert, welche die Rasse an der Rand des Aussterbens brachte. In den letzten 30 - 40 Jahren erreichte die Rasse einen großen Aufschwung. Heute können die Züchter Tiere von höchster Qualität auf den Ausstellungen vorzeigen. Große Verdienste bei der Festigung der Rassemerkmale hat sich unser Clubmitglied Helmut Büchner aus Ichtershausen erworben.
Zuchtfreund Reich, der schon oft die Rasse als Preisrichter zu bewerten hatte, beschreibt nun die Rasssemerkmale anhand den von ihm mitgebrachten Tieren. Es stehen Tiere in allen vier anerkannten Farbenschlägen in schwarz, rot, gelb und blau zur Verfügung. Diese stammen alle aus der Zucht von unserem Clubmitglied Manfred Haß aus Trusetal.
Der Referent erklärt zunächst die Strukturmerkmale Kette, Hut, Mähne und Scheitelung. Diese soll schräg verlaufen. Bei einer dem Ideal nahekommenden Struktur sind die Tiere reich befiedert und mit der nötigen Federlänge ausgestattet. Durch die "lange Feder" erscheinen die Tiere in ihrer Körperform etwas lang. Die Federn von Hut, Kette und Mähne sollen straff und dicht sein. Als nächstes beschreibt Zuchtfreund Reich die Fußbefiederung. Die Latschen sollen gut überbaut und seitlich abgerundet sein, zudem nach hinten zu den Geierfedern geschlossen. Diese Merkmale können an den vorgestellten Tauben demonstriert werden.
Klaus Reich ging nun auf die Farbenschläge der Schmalkalder Mohrenköpfe ein. In den letzten Jahren konnten die drei Farbenschläge rot, gelb und blau im Vergleich zu den traditionellen Schwarzen in ihrer Qualität deutlich verbessert werden. Die Schwanzfarbe könnte bei einigen gezeigten Tieren in Rot und Blau noch intensiver sein. Beim schwarzen Farbenschlag wird der "Blaustich" bestraft. Es werden nun die Augenfarbe und der Augenrand beschrieben. Der Rand wird schmal und gut abgdeckt verlangt. Als nächtes wurde die Schnabelfarbe der einzelnen Farbenschläge und die Körperform anhand der mitgebrachten Tiere angesprochen..
Der Referent betont aus tierschutzrechtlichen Gründen die Notwendigkeit der seitlichen Sichtfreiheit dieser Tauben. Im folgenden werden die Zeichnungsmerkmale vorgestellt. Bei diesen Tauben ist der Ausstellungserfolg nur durch gekonntes Putzen zu erreichen.
Heute werden Schmalkalder Mohrenköpfe fast ausschließlich in Volieren gehalten. Einige Versammlungsmitglieder diskutieren anschließend über die Besonderheit der Haltung und Pflege dieser Rasse. Helmut Büchner kann aus seiner längjährigen Erfahrung als erfolgreicher Züchter dieser Rasse berichten, dass sich Schmalkader Mohrenköpfe nur schwer mit anderen Rassetauben verpaaren lassen.
Schlussendlich wird Klaus Reich für den Besuch der HSS der Schmalkalder Mohrenköpfe am 09. und 10.01.2016 in Trusetal.