Die Ausstellungssaison steht nun unmittelbar bevor, daher standen in der Oktoberversammlung des TRC die Vorbereitungen auf die anstehenden Schauen im Mittelpunkt. Im Vortragsteil berichteten einige Züchter über ihre individuell an ihre gezüchteten Rassen angepassten Vorbereitungen auf die jeweiligen Ausstellungen.
Zunächst schilderte Volker Flachsbarth die Vorbereitungen von belatschten Taubenrassen anhand von mitgebrachten Deutschen Doppelkuppigen Trommeltauben sowie Bucharischen Trommeltauben. Er berichtete, dass die Latschen einer intensiven Pflege bedürfen. Volker berichtete, dass er seine Tauben 3 Tage vor dem Einliefern wäscht. Die Latschen bürstet er aus, während das übrige Körpergefieder mit einem Schwamm gereinigt wird. Anschließend kommen die Tiere in ein geräumigen Schlag und werden auf Hobelspäne gehalten um neuerliche Verschmutzung zu verhindern. Wichtig ist, dass der Schlag nicht zu hoch besetzt ist um gegenseitige Beschmutzung zu vermeiden. Auf Grund des ausgeprägten Fußwerkes müssen auch entsprechende Platzvoraussetzungen an den Futtergrippen gegeben sein. Auch die Abteile in den Transportkisten müssen größer sein als bei glattfüßigen Tieren um ein Abbrechen der Latschenfeder zu vermeiden. Volker berichtete zudem, dass die Bucharischen Trommeltauben im Verlaufe des Jahres schon an das Fressen bzw. Saufen aus den Saufnäpfen der Ausstellungskäfige gewöhnt werden müssen, sonst würden sie auf den Ausstellungen keine Nahrung aufnehmen. Volker füttert seine Tauben daher im Zuchtschlag in diesen Näpfen. Wichtig hierbei ist, dass unterschiedlich gefärbte Näpfe verwendet werden, um sie optimal vorzubereiten. Durch das ruhige Wesen der Dt. Doppelkuppigen und Bucharischen Trommeltauben ist eine spezielle Gewöhnung dieser Tiere an den Ausstellungskäfig nicht erforderlich.
Auf Grund der aufwendigen Vorbereitungen und dem Anspruch an den Platzbedarf können auch nicht so viele Tiere zu den Ausstellungen gemeldet werden. Meist kann ein Tier auch nur auf einer Schau präsentiert werden, da nicht selten das Latschengefieder im Schaukäfig beschädigt wird.
Jürgen Offhaus berichtete anschließend über die Vorbereitungen seiner Steigerkröpfer auf die Ausstellungssaison. Bei den Kropftauben ist eine intensive Gewöhnung an den Ausstellungskäfig erforderlich. Jürgen setzt seine Tauben bereits ab September immer wieder für unterschiedlich lange Zeiträume in die Käfige. Er berichtet, dass die Dressur der Kropftauben eine wichtige Rolle spielt um den gewünschten Schauerfolg zu erreichen. Er teilte uns mit, dass sich Täubinnen leichter dressieren lassen als die Täuber. Nicht selten sind die Tiere bei entsprechender Dressur auf den Züchter geprägt und erkennen den Züchter, wenn er in der Ausstellungshalle an den Käfig kommt.
Werner Zemann berichtete uns anschließend, dass seine Jenensekröpfer keiner großen Schauvorbereitungen bedürfen. Entgegen der Edelkropftaubenrassen ist hier keine spezielle Dressur erforderlich. Auch müssen seine Tiere nicht groß geputzt werden. Eine zeitnahe Gewöhnung an den Ausstellungskäfig ist bei dieser Rasse jedoch ebenfalls erforderlich.
Das auch bei den Pfautauben eine Gewöhnung an den Ausstellungskäfig ein wichtiger Bestandteil ist um Schauerfolg zu erlangen, berichteten uns Wolfgang Forbig und Adolph Köbl. Beide berichteten, dass auch sie ihre Tiere vor der Schau waschen, hierzu wird lauwarmes Wasser verwendet und entgegen der Federlage agiert. Spezielle Vorbereitung bedarf vor allem der Fächer. Während Wolfgang Forbig alle Fächerfedern zur gleichen Zeit zieht um eine gleichmäßige Entwicklung zu gewährleisten, lässt Adolph Köbl die Fächerfedern im natürlichen Rhythmus mausern, beide Varianten sind erfolgreich wie die Ausstellungserfolge beider beweisen. Unmittelbar vor der Ausstellung werden die Fächerfedern dann gelegt und mittels Klebeband fixiert. Das Klebeband wird möglichst erst so spät wie möglich in der Ausstellungshalle entfernt. Das Legen des Fächers ist in erster Linie erforderlich, dass der Schwung am Fächer abgleiten kann und diesen bei der Bewegung nicht durchstößt, so können unschöne Lücken im Fächer vermieden werden.
Da auch das Putzen unserer Tauben immer wichtiger wird um Schauerfolg zu erzielen, zeigte uns Matthias Hauck seine „Putztechniken“ anhand seiner Thüringer Weißschwänze. Zunächst wickelt er die zu putzende Taube in ein Geschirrhandtuch ein, um sie zu fixieren. So hat er beide Hände für das Putzen frei. Matthias zeigte uns eindrucksvoll, wie er mit wenigen Griffen die Form der Schnippen seiner Weißschwänze in Form bringt. Er betonte, dass beim Putzen besondere Ansprüche an die Schere gestellt werden. Diese muss vor allem an der Spitze scharf sein um die zu putzenden Federn am Grund entfernen zu können. Matthias nimmt hierfür Nagelscheren. Im Gespräch wurde bekannt, dass die Länge der Scheren bei den einzelnen Züchtern z.T. stark variiert.
Wie man bei dem Putzen einer Rundhaube vorgeht zeigten uns Jürgen Weichold anhand einer Pommerschen Schaukappe und Volker Flachsbarth anhand der Bucharischen Trommeltauben. Volker zeigte uns an einem Tier auch, dass ein sogenannten „Rundschnitt“ die Haube zwar in Form bringen kann. So wird jedoch deutlich sichtbar dass geputzt wurde, was nicht zulässig ist.