Der für die Maiversammlung geplante Vortrag über “Deutsche Schautippler“ wurde wegen Terminschwierigkeiten des Referenten auf einen späteren Termin verschoben.
Unser Clubmitglied Klaus Reich zog seinen für den August geplanten Vortrag vor. Thema des Vortrages waren „Thüringer Kröpfer“. Zuchtfreund Reich berichtete als erstes einiges über den Sonderverein. So gab es zum Beispiel bereits vor dem 2. Weltkrieg Bestrebungen, einen Sonderverein zu gründen, aber die damalige Reichsfachgruppe erteilte nicht die notwendige Zustimmung. Die Züchter des Thüringer Kröpfers blieben also im SV der seltenen Kröpferrassen eingegliedert. Aber die Zuchtfreunde um Otto Friese gaben nicht auf. Im SV der seltenen Kröpfer wurde dann speziell ein Obmann für den Thüringer Kröpfer installiert. Dieser Obmann wurde Otto Friese, er kümmerte sich um die Interessen der Thüringer Kröpfer-Züchter zu dieser Zeit. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Sonderverein dann 1947 gegründet.
Das Hauptzuchtgebiet früher und heute ist die Gegend um Apolda. Anhand des Musterbildes erklärte der Referent den Zuhörern die Feinheiten und Rassemerkmale dieser Kröpfertaube. Der Thüringer Kröpfer ist ein mittelgroßer aufgerichteter Kröpfer mit freiem nicht zu breitem Stand, wobei die Höhe aber nicht übertrieben werden sollte, so der Referent. Der Rücken ist lang und bildet mit dem Schwanz eine Linie, der Kropf tritt weit hervor. Die Flügel sind breit und liegen fest am Körper an ohne zu kreuzen. Das Schwanzgefieder ist geschlossen und darf den Boden nicht berühren. Der Kopf ist verhältnismäßig lang und schmal. Die Stirn ist mäßig gewölbt. Eine gut entwickelte Kappe, die etwas breit ausläuft, wirkt wie ein Löffelchen mit Mulde. Ein weiteres Rassemerkmal ist der sogenannte Knick. Durch die Scheitelung der Kappen– und Hinterhalsfedern entsteht dieser. Der Knick befindet sich in der Höhe des Schnabels. Diese Rasseeigentümlichkeit soll auf jeden Fall erhalten bleiben.
Anhand einer umfangreichen Bilderpräsentation wurden die Unterschiede in den einzelnen Farbenschlägen herausgearbeitet und erläutert. Auch wurden grobe Fehler besprochen. So sind unter anderem ein schwacher Körper, ein mangelhaftes Blaswerk oder ein fehlender Knick grobe Fehler, die niedrige Noten bei der Bewertung zur Folge haben.
Zum Schluss wurden nochmals einige Bewertungskriterien genannt.
Bei der Bewertung sollten immer der Gesamteindruck, Körperform, Blaswerk, Haltung und Stand sowie Kopf mit Kappe im Vordergrund stehen. Bei Farbe und Zeichnung werden in den seltenen Farbenschlägen noch Zugeständnisse toleriert.
M.Kley